Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch diskutiert den Abbau der Demokratie und die neue Rede über Bildung, Leistung und Erfolg. Besprochen werden zudem der Begriff der Heimat, Kriegerdenkmäler in Tirol und der Kampf gesellschaftlicher Autoritäten gegen eine rebellische Jugendkultur. Ein Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Umgang mit Armut in wohlhabenden Gesellschaften und ein weiterer gibt Einblicke in das letzte Kriegsjahr der Habsburgermonarchie und die Hungeraufstände in Innsbruck nach Kriegsende. Drei Beiträge setzen sich mit der Frage nach dem Verhalten von Menschen in der NS-Zeit auseinander. Ein Nachruf auf Rosi Hirschegger ehrt eine kämpferische Frau mit aufrechtem Gang. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer. Michael Haupt hat das Coverfoto und die Schwerpunktfotos zum Jahrbuch beigetragen.
Gisela Hormayr: „Wenn ich wenigstens von euch Abschied nehmen könnte“.
Letzte Briefe und Aufzeichnungen von Tiroler NS-Opfern aus der Haft
Sie waren Menschen aus allen sozialen Schichten: Arbeiterinnen und Akademiker, Atheisten und fromme Katholikinnen, Anhänger der Habsburgermonarchie und überzeugte Linke. Einige von ihnen gehörten dem organisierten Widerstand an, die meisten hatten sich einfach geweigert, Anstand, Mitgefühl und Menschenwürde preiszugeben.
In Erwartung ihrer Hinrichtung schrieben sie geheime Abschiedsbriefe, Tagebuchnotizen und Gedichte. Diese Zeugnisse des Widerstandes gegen den nationalsozialistischen Terror von
Tiroler Frauen und Männern liegen nun erstmals vor. Zur Leseprobe /
Buchpräsentation am 22.11.2017, 19:00 im Haus der Begegnung, Innsbruck
Buchpräsentation am 23.5.2017, 15:30 im Innsbrucker Landhaus
Präsentation: Gaismair-Jahrbuch 2017. Trotz alledem
8. Februar 2017, 19:30 Uhr
Stadtbücherei Landeck, Schulhausplatz 2, 6500 Landeck
Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch diskutiert Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Österreich und Großbritannien. Ebenso werden islamistische Angriffe auf die Meinungsfreiheit, der Vorrang von Menschenrechten gegenüber Ansprüchen von Tradition und Kultur sowie die mangelnde Kritikfähigkeit der politischen Linken gegenüber Islam und Islamismus besprochen. Ein Schwerpunkt greift Widerstand und Kritik gegen Antiziganismus auf, einer spezifischen Form des Rassismus; ein anderer erklärt die Ursachen der erhöhten Sterblichkeit in der Heil- und Pflegeanstalt Hall. Ein Beitrag ironisiert die markenorientierten Strategien der Tiroler Tourismusverbände und Branding-Agenturen. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer.
Zum Inhaltsverzeichnis und den Einleitungen der Schwerpunkte
Kultur, Religion, Menschenrechte. Was leitet uns in der Migrationsdebatte?
Flüchtlingskrise und die Herausforderungen der Integration, Terrorakte und die Silvesterereignisse in Köln, Diskussionen um Verschleierung und Religionsausübung, islamistische Tendenzen und gesellschaftlicher Rechtsruck: die aktuellen Entwicklungen und Ereignisse fordern uns heraus. Selbst jene, die bisher zu wissen glaubten, wovon sie überzeugt sind, zweifeln und zögern zunehmend, wenn es darum geht, diese Prozesse einzuordnen und die richtigen Schlüsse für eine emanzipatorische Politik daraus zu ziehen. Denn diese Entwicklungen erschüttern unsere Grundwerte und zwingen uns, grundlegende Fragen zu stellen
Es diskutieren:
Sama Maani (Psychoanalytiker und Autor, Wien)
Alexandra Weiss (Politikwissenschafterin, Innsbruck)
Moderation: Andreas Exenberger (Ökonom, Innsbruck)
Zeit: 30.11.2016, 19:00 Uhr
Ort: liber wiederin, Erlerstraße 6, 6020 Innsbruck
Eine Veranstaltung von Arbeitskreis Globales Lernen, Südwind, Michael-Gaismair-Gesellschaft, liber wiederin und den Büro für Gleichstellung und Gender Studies.
Präsentation des Gaismair-Jahrbuchs 2017 zum Nachören.
Am 23. November 2016 wurde das Gaismair-Jahrbuch 2017 mit dem Titel „Trotz alledem“ von den HerausgeberInnen Horst Schreiber, Martin Haselwanter und Elisabeth Hussl präsentiert. Neben ihnen sind in der etwa 60 min dauernden Aufnahme von Radio Freirad die AutorInnen Alexandra Weiss und Thomas Parth zu hören.
Edith Hessenberger: Alte Neue TelferInnen.
Migrationsgeschichten und biografische Erinnerungen
Der Band 18 der Studien zu Geschichte und Politik der Gaismair-Gesellschaft wird am 7.6.2016 in der Villa Schindler, Obermarktstraße 45, in Telfs um 19 Uhr präsentiert.
Die 20 Lebenserzählungen Alter Neuer TelferInnen veranschaulichen die jüngere Migrationsgeschichte Tirols. Sie zeigen die Vielfalt unserer Gesellschaft auf und lassen, was zunächst fremd erscheint, vertraut werden.
Der Fotograf Michael Haupt ergänzt die Erzählungen in Form sehr persönlicher Porträts
Das Gaismair-Jahrbuch: Tirol jenseits von Volkstümelei
Am 3. Februar 2016 wurde im Rahmen der Ö1-Sendung Leporello ein Beitrag über das Gaismair-Jahrbuch 2016 ausgestrahlt: Mitherausgeber Martin Haselwanter wurde dabei von der Ö1 Journalistin Verena Gruber interviewt. Der ca. 4 min. dauernde Beitrag ist etwa ab 4.30 min nachzuhören.
Live-Mitschnitt der Präsentation des Gaismair-Jahrbuchs 2016
Am 10. Dezember 2015 wurde das Gaismair-Jahrbuch 2016 mit dem Titel ‚Zwischentöne‘ von den HerausgeberInnen Horst Schreiber, Monika Jarosch, Lisa Gensluckner, Martin Haselwanter und Elisabeth Hussl präsentiert. Daneben sind die AutorInnen Stephan Blaßnig, Gamze Eren und Christine Rainer sowie Alois Lucke im Gespräch mit Horst Schreiber in diesem Mitschnitt von Radio Freirad zu hören.Sendereihe Gaismair-Jahrbuch bei Radio Freirad
Gaismair-Jahrbuch 2016. Zwischentöne
Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch beleuchtet die gegenwärtige Flüchtlingsdebatte und greift Kritik, Widerstand, Entwicklungen und Perspektiven im Umgang mit Flüchtlingen entlang der „Brennerroute“ sowie im europäischen und globalen Kontext auf. Ein Schwerpunkt behandelt die Situation von Kurdinnen und Kurden in Österreich und darüber hinaus; ein anderer die Geschichte von Jenischen und Menschen, die in Tirol jahrzehntelang in Baracken und Lagern lebten. Weitere Beiträge setzen sich auseinander mit familialer Gewalt in der Erziehung der letzten 40 Jahre, der Zerstörung der Austria Tabak durch Privatisierung und der Rolle von Daniel Sailer, einem der führenden Köpfe bei der Gründung der Tiroler Sonderschule. Ein Thema ist die Filmzensur in den 1980er-Jahren in Tirol wegen der Verletzung religiöser Gefühle eines Durchschnittsmenschen. Abi Bauer, dem letzten Nachkommen der jüdischen Gründerfamilie des Kaufhauses Tyrol ist ein biografischer Nachruf gewidmet . Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer.
Sabine Pitscheider Kematen in der NS-Zeit. Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde
Neuerscheinung: Band 19 der Studien zu Geschichte und Politik der Gaismair-Gesellschaft (hg. von Horst Schreiber)
Die dörflichen Machtverhältnisse blieben bis auf eine kurze Phase dieselben, mächtige Bauernfamilien bestimmten weiterhin das Leben im Ort – nun allerdings gemeinsam mit der NSDAP. Doch der Zweite Weltkrieg veränderte Kematen nachhaltig. Die Messerschmittwerke produzierten hier Flugzeugteile, eine Südtirolersiedlung nahm die zugezogene Arbeiterschaft auf, im Zwangsarbeiterlager lebten Tausende Gefangene. Diese quellenreiche Publikation schildert die wichtigsten Ereignisse der Gemeinde Kematen in Tirol von 1935 bis in die 1950er Jahre und ihre (fast) vergessene Geschichte.