Eine Veranstaltung der Reihe Erinnerungskultur aufarbeiten? Perspektiven auf aktuelle Tendenzen im Umgang mit NS-Vergangenheit in Kunst und Kultur in Tirol und darüber hinaus
Wo: Stadtteiltreff Wilten, ISD – Innsbrucker Soziale Dienste, Raum Veldidena, Leopoldstraße 33a, 6020 Innsbruck
Wann: 10. April 2024, 18 00 Uhr
PANELDISKUSSION
mit
Insa Eschebach, Religionswissenschaftlerin, vormalige Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Johann Holzner, Literaturwissenschaftler, vormaliger Leiter des Forschungszentrums Brenner-Archiv, Innsbruck
Dominique Hurth, Künstlerin, künstlerische Leiterin des Projektes Bilder, Stimmen und Klischees – Künstlerische Interventionen in der historischen Ausstellung „Im Gefolge der SS“ der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Konzeption und Moderation: Andrei Siclodi, Redakteur des Bereichs „Visuelle Künste“ im Michael-Gaismair-Jahrbuch und Leiter des Künstler:innenhauses Büchsenhausen, einer Sektion der Künstler:innen Vereinigung Tirol
VERANSTALTER:INNEN: Michael-Gaismair-Gesellschaft, Künstler:innenhaus Büchsenhausen, ERINNERN:AT Tirol
Die Veranstaltung rückt die noch immer nicht ausreichend differenziert diskutierte Rolle von Frauen im Nationalsozialismus und die Wahrnehmung sowie Bewertung ihrer Biografien nach 1945 in den Fokus. Zwischen verbreiteten Betrachtungsweisen wie „Frauen waren Opfer, Männer waren Täter“ einerseits und der Figur der „Lust- und Schreckensfigur der devianten SS-Bestie“ (Eschebach) andererseits entfaltet sich ein breites Feld von Positionen, das es nach wie vor zu erforschen gilt. Dies erscheint uns aufgrund des gegenwärtigen Wiedererstarkens rechter Ideologien – unter anderem auch von Frauen* getragen – und deren zunehmender Normalisierung als „politische Mitte“ als besonders relevant.
Diese Veranstaltung ist der zweite Teil der im Frühsommer 2023 gestarteten
PROGRAMMABLAUF:
Einleitung: Andrei Siclodi
Impulsvorträge und -präsentationen (je 20 min):
Insa Eschebach: SS-Bestien und KZ Megären: Zur Wahrnehmungsgeschichte des weiblichen SS-Gefolges seit 1945
Dominique Hurth: „Scheibengardinen, keine Übergardinen. Nur Scheibengardinen, so.“ Künstlerische Interventionen und Methoden zur weiblichen NS-Täterschaft
Johann Holzner: Vom NS-Parnass zur Kritik der Avantgarde: Ingeborg Teuffenbach (1914 – 1992)
Anschließend: Diskussion zwischen den Teilnehmer:innen mit Publikumsteilnahme. Moderation: Andrei Siclodi